Der Aufwand, der in jenen Jahrzehnten betrieben wurde – und das Tag für Tag – ist heutzutage kaum vorstellbar. Zeitgenössische, gut recherchierte high quality Serienplots illustrieren dies ganz gut: Ob Betty Draper in Mad Men oder Mrs. Midge Maisel – beide zeigen in zig Szenen, wie jener daily Glamour in the making aussah. Frau musste bereit sein, eine ganze Menge Zeit und Bequemlichkeit zu opfern, ganz egal ob sie selbst oder der Friseur dabei Hand anlegte.
Sich dies heute anzutun – neben Vollzeitjobs, familiären und mütterlichen Verpflichtungen – scheint zunächst illusorisch. Gleichzeitig muss man sagen: In Nagel- und Kosmetikstudios sowie bei DermatologInnen verbringt frau 2020 auch viel Zeit – warum ist also gerade die Kunst des Frisurlegens derart in Vergessenheit geraten? Ich kann es nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass mich jeder Friseur und jede Friseurin, die ich seit 2013 aufgesucht habe, entweder völlig entgeistert oder völlig verängstigt angesehen hat, als ich von meinen 50s Träumen erzählte. Nun: Selbst ist also die Frau – ist ja nichts Neues.
Und: Eine 50s Frisur in der zeitgenössischen Welt auszuführen – vor allem untertags – ist ein FACTION Garant: In Zeiten von Stylings, die nicht nach Stylings aussehen wollen (Stichwort out-of-bed) ist eine gelegte Frisur schon etwas ganz Anderes. Sie ist kein weiterer Trend, sie kommt aus einer anderen Welt – ein maßgeblicher FACTION FACTOR.
Doch genug Kulturgeschichtliches. Ab zur PRAXIS dieses fabelhaften Haarstylings!